Projekt Technik
in Theorie und Praxis
Die
Wirtschaft beklagt das mangelnde Interesse der Jugendlichen an technischen
Studien trotz bester Berufsaussichten.
In
Zusammenarbeit von Wirtschaftskammer, Universität, Fachhochschule und
Gymnasien wurden viele Initiativen gesetzt, um Schülerinnen und
Schüler für den Bereich der Technik zu begeistern und sie auch entsprechend
zu informieren.
Wir
haben an vielen dieser Aktivitäten teilgenommen und diese auch als sehr
sinnvoll erlebt, entwarfen aber auch ein eigenes Konzept, um das Interesse an
Technik frühzeitig zu wecken. Je intensiver die Erfahrung, theoretisches
Wissen aus der Praxis tatsächlich umsetzen zu können, desto eher kann
dieses Ziel erreicht werden.
Ein
engagiertes Lehrerteam des Europagymnasiums (DI Mag. Beate Innertsberger, Mag.
Stefan Koppenberger, Mag. Karin Tüchler) entwickelte in zahlreichen Meetings
gemeinsam mit Spezialisten der Firma Engel (DI Gerhard Bäck, DI Rainer
Troppmann, DI . Walther Pitscheneder) ein lehrplanunterstütztes
Ausbildungsmodul zum „Injection Moulding Assistant“
(Spritzgießassistent). Durch diese im Ausmaß von 25 Einheiten
angebotene Schulung gelang es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den 5.
Klassen über vertieftes Wissen aus dem Bereich der naturwissenschaftlichen
Fächer Mathematik, Physik und Chemie so auf die praktische Arbeit
vorzubereiten, dass sie in der Lage waren, vor Ort ein Werkstück
(Stapelbox, Schablone) herzustellen. Exakte Berechnungen verschiedenster
Parameter waren Grundvoraussetzung für das richtige Programmieren der
Maschinen. Entsprechendes Hintergrundwissen erleichterte die Fehleranalyse nach
den einzelnen Arbeitsgängen.
Wichtig
war, dass im Projektverlauf die Interessen der Schülerinnen und
Schüler besonders berücksichtigt wurden und schon während der
theoretischen Vorbereitungsphase ein ständiger, unmittelbar jeder Einheit
angeschlossener Austausch zwischen Lehrern und Experten der Firma Engel
stattfand. Nur so war eine nahtlose Verbindung mit der praktischen Arbeit im
Betrieb gewährleistet. Die Firma Engel, die neben der notwendigen
Infrastruktur auch zahlreiche Personalstunden zur Verfügung stellte, sieht
dieses Projekt als Investition in eventuelle künftige Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus der Region.
Besonders
erfreulich ist auch, dass sich für 13 freie Plätze des ersten
Lehrgangs, der am 21. April 2004 startete, insgesamt 30 Interessentinnen und
Interessenten aus den 5. Klassen anmeldeten, obwohl das Projekt in der Freizeit
absolviert werden musste.
Glanzvoller
Schlusspunkt war die Zertifikatsübergabe durch
Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl und den Vorsitzenden der
Engel – Holding Dr. Peter Neumann im Rahmen eines Festaktes am 4. Juni
2004.
Ich
möchte allen, die zum Erfolg dieser Ausbildungssequenz beigetragen haben
herzlich danken und kann mir vorstellen, das vorliegende Konzept auch auf
andere Bereiche zu übertragen.
Mag.
Josef Ratzenböck Zurück
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